Blabla reden
Die Redensart "Blabla reden" ist bereits seit dem Mittelalter bekannt und erscheint mit der Vorstellung des schreibenden Teufels auf einer Kuhhaut. Als einer der früheren Belege gilt ein Wandfresko in St. Georg (Oberzell, 14. Jh.) auf der Bodenseeinsel Reichenau. Darauf sind zwei im Gotteshaus schwatzende Frauen abgebildet und ein Text, der die Redensart belegen könnte: "Ich wil hie shribvn, Von disen tvmben wibvn, Was hie wirt plapla gvsprochvn, Vppigs in der wochvn, Das wirt allvs wol gvdaht, So es wirt fvr den rihtvr braht."
Für die Redensart "Blabla reden" existiert eine endlose Fülle von Analogien, für die sie die Patenschaft übernommen hat: "dummes Gerede; leeres Geschwätz; hohle Phrasen; unnötiges und sinnloses Geschwätz; nichtssagende Worte; Klatsch und Tratsch; Blech reden; babbeln; dummschwätzen; törichtes Zeug; langweilige und nichtssagende Rederei". Ein Beispiel?
"Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus. Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu. In enim justo, rhoncus ut, imperdiet a, venenatis vitae, justo. Nullam dictum felis eu pede mollis pretium. Integer tincidunt. Cras dapibus. Vivamus elementum semper nisi. Aenean vulputate eleifend tellus. Aenean leo ligula, porttitor eu, consequat vitae, eleifend ac, enim."
Das Beispiel ist ein in pseudo-lateinischer Sprache verfasster sogenannter Blindtext, der seinen Ursprung im 16. Jahrhundert haben soll. Der Text wird unter anderem als Platzhalter für noch nicht vorhandene Inhalte bei der Gestaltung von Webseiten für das Internet verwendet und soll später durch sinnvolle Inhalte ersetzt werden. Ob jemand, der wie hier Blabla redet, diese Inhalte jemals wirklich nachliefern wird, steht freilich in den Sternen.
* Autor: Dr. Franz-Josef Hücker; -- Quelle: das Akazienblatt Nr. 06.2014, S. 11.