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Lesezeichen [ Jobs # QR-Code # Haikus ]Sa 21 Dez 2024 16:45:15


 Redewendungen
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Da liegt der Hund begraben

Eine allgemein akzeptierte Deutung der Redensart "Da liegt der Hund begraben" existiert bis heute nicht. Dafür zahlreiche Mythen, auch aus der Feder der einschlägigen Experten. In ihrer ursprünglichen Bedeutung sind diese zu erwähnenden Mythen meist (sagenhafte) Geschichten oder Erzählungen mit Wahrheitsanspruch. Der "Duden Redensarten" hat einige dieser Mythen zusammengetragen, die mal mehr oder mal weniger oder gar nicht schlüssig erscheinen.

Dort lesen wir: Diese seit dem 17. Jh. gebrauchte Redensart habe bis heute allen Deutungen widerstanden. Wenn sie sich auf den (schwarzen) Hund der Volkssage bezöge, der einen Schatz bewache, wäre nicht recht verständlich, warum der Hüter des Schatzes und nicht der Schatz selbst dort "begraben" liege. - Schmeller führe im "Bayerisches Wörterbuch" das Substantiv "Hund" in der Bedeutung "vergrabener Schatz" auf. Damit werde der Hüter an die Stelle des Behüteten gesetzt. Doch schon Grimm habe bereits im "Deutsches Wörterbuch" den Zusammenhang mit dieser Wendung bezweifelt. Wisse man, wenn man den Ort kenne, wo ein Hund verscharrt worden sei, um ein Geheimnis, um etwas besonders Wichtiges?

Das "Wiktionary" betont, die Redewendung komme zumeist in Abwandlungen vor. Dabei variiere oftmals besonders der "Phrasenkopf". Belegt seien etwa Konstruktionen wie "Da ist (der Hund begraben)", "Dort ist …", "Hier ist …", "Dort liegt …", "Hier liegt …", "Dort, wo … ist", "Dort, wo … liegt". - Oftmals verknüpft mit wechselnden Verben wie "erkennen, merken, spüren, wissen oder ähnlichen", wo der Hund begraben ist oder besser sein soll.

Verwendet wird die Redensart früher wie heute, indem sie auf die behauptete Wurzel eines Übels oder ähnliches verweist oder andererseits auf einen (trostlosen) Ort. Zumeist zeigt die Redensart "Da liegt der Hund begraben" auf die Ursache eines gewichtigen Problems oder eine Lösung. Was Glücksgefühle auslösen könnte. Was aber wegen der Ungewissheit, ob dort wirklich der Hund begraben ist, zumeist unterbleibt. - Örtlich zeigt die Redensart auf einen Platz, eine Gemeinde oder ähnliches, wo der Hund begraben liegt, wo gar nichts los sei.

Es ist in der Tat eine Redensart, bei der sich keineswegs zufällig Assoziationen mit anderen Redensarten geradezu aufdrängen, denen eine ähnliche Bedeutung zugeschrieben wird. Dazu zählen unter anderem die ebenfalls wohl eher lösungsorientiert ausgerichteten Redensarten "da liegt der Hase im Pfeffer", "das ist des Pudels Kern" (Goethes Mephisto), "das ist der springende Punkt" oder "daher weht also der Wind" mit ihren zahlreichen Geschwistern.

Vor diesem unscharfen Hintergrund sei gewissermaßen das Behauptete unterstreichend auf einen Hinweis zu dieser Redensart von Lutz Röhrich verwiesen. Dessen Expertise mündet im Abspann in die Positionierung von E. Hermann. Für Hermann sei diese Redensart kein Hinweis auf einen Schatz (Wie vielfach behauptet! fjh), sondern auf ein Geheimnis, auf ein verborgenes Übel. Er gehe von der entsprechenden französischen Wendung "c'est là que git de lièvre" aus und folgere, dass es sich um ähnliche Prämissen handele: so wie der Hase seinen Lagerplatz an einem schwer zu findenden Ort aufschlage, bleibe auch die Stelle, an der ein Hund begraben wird, für die Allgemeinheit meist unbekannt. Wisse man, wo er begraben liege, wäre man hinter ein Geheimnis gekommen. Da im Englischen das Aufspüren eines unbekannten Übels wiedergegeben werde mit der Wendung "There is the rub" (die ärgerliche Schleifstelle, die Quelle allen Übels) sei nach Hermann der Weg vom Geheimnis zum Übel auch bei der deutschen Redensart nicht weit. (Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder, 2003, S. 761-762) - Und in diesem Sinne kann "Da liegt der Hund begraben" durchaus aufdeckend sein, wenn diese Redensart (1) auf die "Ursache eines Problems" zeigt oder andererseits (2) auf eine "örtliche Trostlosigkeit".

* Autor: Dr. Franz-Josef Hücker; -- Quelle: das Akazienblatt Nr. 11.2020, 14. Jg., S. 11.


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