Murphys Gesetz
Warum entscheide ich mich immer so, dass es für mich nachteilig ist? Eine Frage, die sich nahezu jeder Mensch in einer bestimmten Situation seines Lebens stellen wird. - Da ist im Kaufhaus der Stapel Pullover, aus dem natürlich geradezu treffsicher der mit dem Webfehler gewählt wird. Die Menschenschlangen vor den Supermarktkassen, von denen natürlich die mit der längsten Wartezeit gewählt wird, und so weiter und so weiter. - Diese Frage zu beantworten, beansprucht ein häufig und gerne zitiertes Gesetz, Murphys Gesetz!
Die Kernaussage von "Murphys Gesetz" ist: "Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen". - Das Gesetz beansprucht, menschliches Versagen beziehungsweise Fehlerquellen in komplexen Systemen zu beschreiben. - Der US-amerikanische Air Force Ingenieur Edward A. Murphy jr. (1918-90) führte im Jahre 1949 Experimente mit Raketenschlitten durch, um festzustellen, welche Beschleunigung der menschliche Körper aushält. Bei einem der Tests wurde der Proband, Major John Paul Stapp (1910-99), verletzt und es zeigte sich, dass die 16 Sensoren, die das verhindern sollten, völlig systematisch falsch befestigt worden waren. Diese Lebenserfahrung veranlasste Murphy, die ursprüngliche Fassung seines Gesetzes - "Gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon endet in einer Katastrophe oder zieht unerwünschte Konsequenzen nach sich, dann wählt jemand die Möglichkeit, die das bewirken wird." - zu modifizieren und absolut prägnant zu generalisieren.
Eine Erklärung für die beachtliche Anhängerschaft von Murphys Gesetz ist, dass Menschen für die Dinge des Alltags, die gut gehen, nahezu keine Merkfähigkeit aufweisen, während sie sich das, was schief geht, ganz besonders gut merken. - Den Anhängern von Murphys Gesetz wird oft vorgeworfen, sie seien nichts als erklärte Pessimisten und das führe zu nichts. Die bemerkenswerte Antwort ist: - Pessimisten seien Optimisten mit Lebenserfahrung!
* Autor: Dr. Franz-Josef Hücker; -- Quelle: das Akazienblatt Nr. 09.2011, S. 11.